Judo

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Jedes Volk hatte in den vergangenen Zeiten seine Art von Zweikampf und einige davon gibt es noch heute (z.B. Judo oder das Schwingen in der Schweiz).

Judo entwickelte sich auf japanischem Boden. Es ist ein Weg der vollkommenen Anwendung von Körper und Geist. Das Streben danach ist die Ausbildung von Körper und Geist durch das Üben von Angriffs- und Verteidigungsformen. Judo ist keine reine Selbstverteidigungssportart, sondern durch die vielseitig anwendbare Technik und dem grossen pädagogischen Hintergrund vor allem ein Wettkampfsport.

Die gemeinsame Erziehung von Körper und Geist lässt jedoch ein grosses Spektrum für den Übenden offen. Als Einsteiger bemüht er sich um die Selbstbeherrschung, als Fortgeschrittener sucht er seine Herausforderung in der Bewältigung von Alltagssituationen und als ‘Könner’ misst er sich an Wettkampfpartnern.

Das Ziel bleibt jedoch stets das gleiche: Siegen durch Nachgeben! Das Ausüben einer Zweikampfsportart im Sinne des gemeinsamen Wohlergehens.

Wie gefährlich ist Judo?

Ungefährlich sieht es nicht aus, wenn man das erste Mal einen Judo-Wettkampf beobachtet. Da wird geworfen, gewürgt und gehebelt. Während des Werfens fällt der Partner auf die Matte und danach wird am Boden weitergekämpft.

Verwirrt und erschrocken. Das sind normalerweise die zwei Zustände, in denen sich Eltern befinden, wenn sie zum ersten Mal einen Kampf ihrer Kinder beobachten. Judo der „sanfte Weg“? Auf den ersten Blick erscheint dies ein wenig paradox. Schaut man jedoch genauer hin, verschwinden die Bedenken und Zweifel schnell wieder. Obwohl für den Judosport alle Teile des Körpers aktiv gebraucht werden, erscheint Judo auf keiner Verletzungsstatistik weit oben. Die Anzahl der Unfälle pro 100 Sportler wird mit ungefähr 1,7 angegeben.

Untersuchungen zeigen, dass Judo-Unfälle relativ zur Gesamtzahl an Sportunfällen recht selten auftreten. Bei den Frauen sind es 3.8 Prozent und bei den Männern zwei Prozent.

Die niedrigen Werte sind vor allem darauf zurückzuführen, dass im Judo viel Wert auf das korrekte Fallen gelegt wird. Bereits im Anfängerkurs bei den Schülern lernt man den korrekten Umgang mit Fallen und dem Geworfen werden. Die Kinder lernen, die ersten Würfe und Bodentechniken anzuwenden.

Das Fallen ist nicht nur nützlich im Judosport; es hilft auch, das Verletzungsrisiko ausserhalb des Dojos (Trainingslokal) erheblich zu reduzieren. Ebenfalls werden die Grundregeln des Judosportes vermittelt. Diese sind vor allem Respekt und Achtung vor dem Partner. Ferner fördert Judo das Körpergefühl, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und die Koordination. Judo schult körperliche, geistige und soziale Fähigkeiten. Mit Fairplay und gegenseitigem Respekt lernen Kinder in einer spielerischen Art den Wettkampf kennen. Sie lernen, sich zu behaupten, aber auch die Regeln zu respektieren. Hier wird die Grundlage für ein Selbstvertrauen geschaffen, das auf anderen Fähigkeiten basiert, als sie beispielsweise in der Schule gefordert sind. Respekt und Rücksichtnahme auf jüngere, kleinere, leichtere Kinder wird nicht nur bei den Schülern grossgeschrieben.

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